Melania - Stadt der Toten

Stadtkonzept basierend auf Italo Calvino, die Unsichtbaren Städte, 1985 / studentische Arbeit Masterstudium

Kairo, Ägypten

Die gesamte Stadt Melania ist ein Marktplatz und der Handel, der Dialog, findet überall statt. Wir haben dies zunächst mit der Typologie eines Basars assoziiert, da auch dort Menschen überall in einen Dialog treten, sie mehrere Rollen haben, und auch Rollen und Aufgaben ich verändern oder wechseln, sobald jemand stirbt oder den Ort verlässt. Die engen Straßen Melanias erlauben und motivieren die Einwohner miteinander ins Gespräch zu kommen, durch die Nähe der Häuser zueinander, und auch durch die Anordnung der Häuser zu den Straßen. Wenn man auf den Marktplatz kommt, erlebt man auch die Dialoge der anderen Einwohner, die auf dem Marktplatz stattfinden und kommt eventuell selbst ins Gespräch mit diesen. Da die 33 Gesprächspartner im Laufe der Zeit sterben und ersetzt werden wurde der Tod zu einem Thema der Stadt.

Die Gestorbenen machen einen Größeren Teil der Stadt aus als die Lebenden. Die Mausoleen und Gräber bilden den markantesten Teil der Stadt und die restlichen Gebäude werden zwischen den vorgefundenen Gräbern gebaut und damit entstehen unterschiedliche Raumformen und Raumgrößen. Die Mausoleen bilden unterschiedliche und mehrere dezentrale Mittelpunkte der Stadt, die gesucht werden sollen und werden auch als Blick- und Ankerpunkte der Stadt fungieren und helfen bei der Orientierung in der Stadt. Die Stadt besitzt einen labyrinthischen Charakter und die Straßen leiten mit den verschiedenen Raumübergänge und Schwellen den Fußgänger um und bringen sie zum Umherschweifen, um die Stadt entdecken zu können. „Wenn man in Melania auf den Marktplatz ankommt, ist man immer mitten in einem Dialog […]“ Die Einwohner Melanias bilden einen Dialog und die jeweiligen Gesprächspartner werden ständig ersetzt und ihrer Rollen entzogen.